Mit Stuttgart 21 verschwinden die oberirdischen Gleise, Bahnsteige und Dächer des Hauptbahnhofs. Auf den freiwerdenden Flächen entsteht ein neuer Stadtteil. Im Zentrum des Entwurfsstudios Wild Assembly steht der Sonderbaustein A3, der stadtzugewandte Kopf des neuen Rosensteinquartiers – ein großer innerstädtischer Raum zwischen Landesbank und Schlossgarten mit noch offener Nutzung. Hier wollen wir einen demokratischen, sozio-ökologischen Raum entwerfen, der Kultur, Infrastruktur und Erholung unter einem Dach vereint. Zwischen Crystal Palace und Fun Palace verorten wir die Wild Assembly als gemeinschaftlich nutzbaren „urbanen Wintergarten“, der dem Ort Identität gibt – mit eigenem Mikroklima, urbanem Grün und Aufenthaltsqualität über die Jahreszeiten hinweg.
Im Entwurf fragen wir kritisch: Wie lässt sich die Struktur als öffentlicher Ort gestalten? Welche Nutzungen beleben den Raum und ermöglichen Begegnung zwischen verschiedenen Teilen der Stadtbevölkerung und Reisenden?
Gleichzeitig verstehen wir die bestehenden Strukturen als Spielplatz und Baukasten für den neuen Eingriff: Was lässt sich umnutzen? Welche Teile können wir wiederverwenden? Was lässt sich neu denken?
Entwerferisch beschäftigen wir uns mit urbaner Allmende und Aneignung, mit Biodiversität und Stadtklima. Konstruktiv fordert der Entwurf den Umgang mit alten Gleisen, Betonelementen und rückgebauten Trägern von großer Spannweite, aber auch mit zirkulärer Planung und komplexen Bauprozessen. Das Studio ist ein Experimentierfeld für zirkuläres Bauen und urbane Transformation.
----------
Der Entwurf wird in Gruppenarbeit (2er-Gruppen) angeboten, bitte bewerben Sie sich bereits verbindlich in den entsprechenden Teams. Eine einwöchige Exkursion nach Belgien sowie Großbritannien ist integrativer Bestandteil der Lehrveranstaltung.
Das Entwurfswurfstudios kann als Bachelorarbeit belegt werden, eine Anmeldung in 2er (beide als Bachelorarbeit) Gruppen ist hier ebenfalls essentiell.
Lehrpersonen: Annika Seifer, Sascha Ritschel, Elif Kälberer, Ilter Ünal